Zur Midissage am 10.1. versammelte die Kunstgruppe „feine menschen“ eine große Gruppe begeisterter „kunstkur.lauber“ im Fahlt.
1 ½ Stunden führten die 4 KünstlerInnen ( mioq, gagel, Florian Huber und Brigitta Höppner ) durch den Fahlt und stellten originell, humorvoll und mit viel Hintergrundwissen ihre 13 Kunstprojekte vor.
Geplant war eine Rede von Gunnar F. Gerlach Prof. für Kunstwissenschaft und philosophische Ästhetik, der seinen Vortrag kurzfristig wegen Krankheit absagen musste. Mit einem vorgelesenem Grußwort wünschte Prof. Gunnar F. Gerlach dennoch allen Beteiligten erkenntnisreiche „Geh-Danken“ im Sinne einer Maxime von Friedrich Nietzsche: man möge Gedanken misstrauen, die nicht erwandert sind!
Der Ersatztermin für die Kunstwissenschaftliche und Philosophische Wanderung wird am 31.1. um 14.00 Uhr stattfinden.
Lebendig und begeistert folgten die ca. 50 – 60 Personen große Besuchergruppe den Aufforderungen der Kunstgruppe „feine menschen“. Sei es, dass sie ihren Lieblingsbaum auswählten, ruhig einmal ein- und ausatmeten, der Sprüh-Performance der 4 Künstler zusahen, die die ehemalige Gerichtsbarkeitsstelle im Wald mit ihrer Kunst bespielten oder dass sich die Besucher einfach über die tiefsinnigen zusätzlichen Schilder im Wald amüsierten.
Viele der großen Besuchergruppe waren entrüstet, dass die Kunst nur temporär im Fahlt zu sehen sei und wünscht sich z.B. die Schilder als Dauerkunst im Wald. Schmunzelnd kommentierte ein Besucher „ Stolpern kann man darüber doch nur gedanklich“.
Auf der Homepage http://www.kunstkurort.de können sie das bisherige Projekt verfolgen und nachlesen, am 17.1. geht es weiter mit einem erneuten Rundgang und einer extra Performance „gegendert“, wieder um 14.00.Treffpunkt ist der Eingang zum Fahlt gegenüber vom Bahnhof Pinneberg .
Ebenso gilt die Treppe gegenüber des Bahnhofes am 31.1. um 14.00 Uhr als Treffpunkt, wenn Prof. Gunnar F. Gerlach seine Kunstwissenschaftliche- Philosophische Wanderung durch die 12 Kunstprojekte der „feinen menschen“ abhält.
„Was kann ein Stadtpark noch bieten, außer um seinen Hund auszuführen? Die Künstlergruppe “ Feine Menschen“ hat mit ihrem Projekt Kunstkur.laub einen vielversprechenden Start gegeben dies zu erweitern. Wenn Kunst es schafft unsere dumpfen Gewohnheiten durch Ironie wach zu kitzeln, und uns damit für leise Veränderungen im eigenen Umfeld empfänglich macht – tut sie etwas Wichtiges: z.B. meinen Gedankenwald mit ungewohnten Eindrücken zu verknüpfen. Was trennt mich von den Bäumen, wenn sie mit einem Schutzgitter umzäumt sind?
Einen Lieblingsbaum zu küren schafft Verbindung – sowie der Kunstspaziergang dem Winter zum Trotz, Gemeinsamkeit wachsen lässt.
Pinneberg gewinnt an Charme, wenn ich über ein absurdes Wegeschild schmunzeln kann. Kleinstadt zeigt Größe, wenn sie solche „feinen Menschen“ unterstützt und auch mal den Strom freischaltet. Ich finde, dass die nächste Saison gerne noch an Schärfe aufschlagen kann; denn nichts ist gesünder als ein Kneipgang mit frischen, wechselnden Kunststationen. Der Kurbesuch aus Hannover hat gut angeschlagen.“ Susanne Andreae